Weitere Projektstudien
Untersuchung und Schadenanalyse eines aufgewölbten Boden in einer Tiefkühlhalle
In einer Tiefkühlhalle gab es eine starke Hebung an einer Stelle des Hallenbodens, durch die der Hallenmieter bereits Bedenken hinsichtlich der Standsicherheit des Regalsystems anmeldete. Hier gab es Höhenabweichungen von bis zu 14cm zur Nulllinie. Ursprünglich hatte man angenommen, dass es sich bei der Schadenursache um einen Dämmungsmangel einer Seitenwand handeln würde, wodurch sich kondensierende Luftfeuchtigkeit in der Isolierwandebene gesammelt habe, die dann in die Bodendämmung gelangt und dort zu einem Auffrieren der Dämmschicht geführt habe. Um diese Vermutung zu bestätigen oder zu widerlegen, wurde unser Unternehmen vom Eigentümer beauftragt, Messungen und Untersuchungen durchzuführen.
Um die Höhe der Hebung herauszufinden, wurde mit einem Lasernivelliergerät in einem Raster von 2m die Höhenabweichungen gemessen und dokumentiert.
Um die Ursache der Hebung festzustellen, wurden Kernbohrungen und Öffnungen des Bodens durchgeführt, bei der jedoch entgegen der anfangs geäußerten Vermutung kein Eis angetroffen wurde.
Zur weiteren Untersuchung wurde an mehreren Stellen der Boden geöffnet und vermessen. Es stellte sich heraus, dass selbst im Bereich der größten Aufwölbung weder Eis noch Hohlräume vorhanden waren, sondern der gesamte Schichtenaufbau des Bodensystems um bis zu 14cm angehoben war.
Daraus ließ sich schlussfolgern, dass es sich am Wahrscheinlichsten um ein Auffrieren des Baugrundes durch zeitweisem Ausfall oder versehentlichem Ausschalten des elektrischen Unterfrierschutzes handelte. Feuchtigkeit aus dem Untergrund hätte dann Eis unter der Bodenplatte gebildet, welches den Bodenaufbau hochgedrückt und gewölbt hätte. Da der Unterfrierschutz zum Zeitpunkt der Untersuchung jedoch funktionierte, konnte eine weitere Verschlechterung des Bodens ausgeschlossen werden.
Mit dieser Erkenntnis konnte bewiesen werden, es sich bei der Mangelursache nicht um einen Mangel im Verantwortungsbereich des Halleneigentümers handelte, sondern dass es sich vermutlich um einen inzwischen behobenen Ausfall des Unterfrierschutzes handeln mußte.
Es bestand die Hoffnung, dass sich der Boden im Laufe der Zeit wieder senken würde und lediglich die Risse geschlossen werden müssten.
Dies kann natürlich nur eine Lösung sein, wenn betriebliche oder Sicherheitsaspekte dem nicht entgegen stünden.
Der Sanierungsvorschlag wäre in einem solchen Fall, die Sohlplatte in einem Bereich von ca. 40m² auszubauen, den Untergrund zu prüfen, verdichten und zu nivellieren sowie die untere Sohlplatte neu herzustellen. Zusätzlich müsste in einem Bereich von ca. 200m² Abdichtung, Unterfrierschutz, Dämmung und obere Nutzplatte erneuert werden.