Der Boden der historischen Produktionshalle war durch jahrzehntelange, unterschiedlichste Abnutzungen tiefgreifend geschädigt. Gleichzeitig erlaubte die historische Stützenkonstruktion keinen Abriß der Bodenplatte mit entsprechendem Neubau. Teile der Bodenplatte und des Bitumenemulsionsestrichs waren durch jahrzehntelang ausgelaufenes Hydrauliköl mit hohen Werten an Polyzyklischen aromatischen Kohlewasserstoffen (PAK) belastet.
Die am höchsten mit PAK belasteten Teile der Bodenplatte und des darunterliegenden Erdreichs wurden in Abstimmung mit den Behörden ausgetauscht, in Bereichen mit geringerer Eindringtiefe konnten materialerhaltende und umweltschonende Extraktionsverfahren zur Anwendung kommen.
Zur Vorbereitung der Unterlage für den neuen Industrieestrich mußte die Bodenplatte kleinteilig saniert werden. Rißverpressungen, statische Verdübelungen, Verfüllung von alten Rohrgräben sowie die Verbindung unterschiedlichster Betonteile mußten einen sicheren Untergrund für einen rißfreien neuen Industrieestrich gewährleisten.
Auf der vorbereiteten Betonunterlage kam ein schwindreduziertes, pumpbares Betonestrichsystem zum Einsatz, welches eine Betonage der 3500 qm großen Halle in zwei Arbeitstagen mit nur 2 Fugen minimaler Breite ermöglichte.
Trotz der äußerst arbeitsintensiven Vorbereitung der Betonunterlage konnte das Projekt zu geringeren Kosten abgeschlossen werden, die ein Komplettaustausch der Bodenplatte erfordert hätte.
Nach Fertigstellung des neuen Estrichs kam eine Versiegelung mit einer Epoxidharzemulsion zum Einsatz, um Staubbindung und Verschmutzungsneigung zu reduzieren.